Töpfchentraining anfangen – nützliche Tipps
Die meisten Kinder freuen sich, wenn sie die Toilette alleine benutzen können. Aber sie können durch unvermeidbare Missgeschicke verunsichert oder verärgert werden. Der Übergang von der Windel zur Unterwäsche ist auch für Sie eine Herausforderung.
Im Folgenden haben wir ein paar Tipps aufgeführt, wie Sie das Töpfchentraining so angenehm wie möglich für alle Beteiligten gestalten.
Warten Sie, bis Ihr Kind bereit ist
Wenn Ihr Kind noch nicht soweit ist, kann sich das Töpfchentraining unnötig hinziehen. Vermeiden Sie es auch, mit der Sauberkeitserziehung zu beginnen, wenn es andere große Veränderungen im Leben Ihres Kindes gibt, etwa eine Krankheit, eine Scheidung, einen Todesfall in der Familie (selbst wenn es sich nur um ein Tier handelt) oder einen Umzug,
Schritt für Schritt vorgehen
Fangen Sie damit an, dass Sie ein Töpfchen ein paar Tage lang ins Badezimmer stellen. Sagen Sie Ihrem Kind, dass die kleine Toilette ihm gehört und die große den Erwachsenen. Nach ein paar Tagen lassen Sie Ihr Kind sich auf das Töpfchen setzen (angezogen ist in Ordnung). Einige Tage später fragen Sie Ihr Kind mehrmals am Tag, ob Sie ihm die Windel abnehmen können, sodass es sich auf sein Töpfchen setzen kann.
Das richtige Töpfchen auswählen
Das Töpfchen sollte niedrig genug sein, sodass beide Füße den Boden berühren. Entfernen Sie den Spritzschutz (die Schutzvorrichtung vorne, die verhindert, dass Urin über den Rand spritzt). Der Spritzschutz ist an und für sich eine gute Idee, könnte aber Ihrem Jungen wehtun, wenn er eine etwas andere Sitzposition einnimmt. Und natürlich möchten Sie nicht, dass Ihr Kind den Toilettengang mit Schmerzen verbindet.
Spülen Sie anfangs nicht vor Ihrem Kind
Einige Kinder sind von der Toilettenspülung so fasziniert, dass sie sie immer wieder betätigen möchten. Andere Kinder hingegen glauben vielleicht, dass ein Teil von ihnen die Toilette hinuntergespült wird.
Vermeiden Sie bzw. Schränken Sie eine Stunde vor dem Schlafengehen die Flüssigkeitszufuhr ein
Dies erhöht die Chance, dass Ihr Kind trocken aufwacht, was gut für sein Selbstbewusstsein ist.
Zeichen richtig deuten
Wenn Sie sehen, dass Ihr Kind die Knie zusammenpresst oder unruhig auf und ab springt, sollten Sie schnell eine Toilette suchen.
Seien Sie positiv, aber nicht zu positiv
Übertriebene Begeisterung über den Inhalt einer Windel führt vielleicht dazu, dass Ihr Kleinkind denkt, es hätte etwas Wertvolles „hergestellt“, das es für sich (in seinem Körper) behalten möchte.
Spaß
Zu Anfang des Töpfchentrainings sind Jungs oft noch wenig erfolgreich. Geben Sie ein paar O-förmige Zerealien in die Schüssel, auf die er zielen kann, oder etwas blaue Lebensmittelfarbe, die sich dann durch den Urin grün verfärbt. So wird der Toilettengang für Ihren Sohn zum Spiel und für Sie weniger chaotisch.
Nächtliche Trockenheit braucht Zeit
Warten Sie mit dem nächtlichen Trockenwerden, bis Ihr Kind nach Nickerchen am Tag regelmäßig und morgens gelegentlich trocken ist. Wenn ein Kind tagsüber bereits trocken ist, dauert es oft noch mindestens ein Jahr, bis es auch nachts seine Blase unter Kontrolle hat.
Stimmen Sie Ihr Vorgehen mit den Betreuern Ihres Kindes ab
Von großen Veränderungen im Leben Ihres Kindes einmal abgesehen, sollte es ab dem Zeitpunkt, wo Sie mit dem Töpfchentraining anfangen, keinen Schritt zurück mehr geben. Teilen Sie den Lehrern und Betreuern Ihres Kindes mit, was Sie zu Hause machen, und bitten Sie sie darum, dasselbe zu tun.
Bestrafung gehört nicht zum Töpfchentraining
Es ist unmöglich, ein Kind zu zwingen, die Toilette zu benutzen, wenn es noch nicht bereit dafür ist oder es nicht will. Kinder, die sich unter Druck gesetzt fühlen, versuchen manchmal, die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen, indem sie sich weigern, die Windeln auszuziehen oder auf die Toilette zu gehen. Das kann zu Verstopfung oder auch anderen Beschwerden führen, die ärztlich behandelt werden müssen.
Seien Sie geduldig, aber konsequent: Sie werden überrascht sein, wie schnell Ihr Kind die neue Fähigkeit beherrscht!