Junge oder Mädchen? - Alles zur Geschlechtsbestimmung deines Babys

Wenn sich den werdenden Eltern das Geschlecht ihres Babys offenbart, ist dies ein besonders spannender Moment. Meist erkennen sie mit etwas Unterstützung bereits während der Schwangerschaft auf dem Ultraschallmonitor, ob ein Mädchen oder ein Junge im Anmarsch ist.

Wann wird das Geschlecht eines Babys festgelegt?

Manche Eltern lassen sich überraschen und wollen erst nach der Entbindung erfahren, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen begrüßen dürfen. Anderen hingegen kann es mit der Geschlechtsbestimmung nicht schnell genug gehen und sie fiebern diesem Ereignis mit Spannung entgegen.

Das Geschlecht wurde bereits ganz am Anfang festgelegt – noch weit bevor dir ein positiver Schwangerschaftstest verraten hat, dass du ein Baby erwartest. Der Augenblick der Vereinigung von Samen- und Eizelle ist der entscheidende Moment. In der männlichen Samenzelle befindet sich ein X- oder ein Y-Chromosom, während die Eizelle nur mit einem X-Chromosom ausgestattet ist. Das Geschlecht bestimmen sowohl der Zufall als auch die schnellste Samenzelle:

  • Junge: Wird die Eizelle von einem Spermium mit einem Y-Chromosom befruchtet, entsteht eine XY-Kombination und in den folgenden Wochen wächst ein männlicher Embryo heran.

  • Mädchen: Trifft ein X-Chromosom auf ein weiteres X-Chromosom, entsteht dabei ein weiblicher Embryo.

Aber nicht nur das Geschlecht, sondern auch andere Merkmale, wie die spätere Größe oder die Haarfarbe deines Babys werden bereits bei der Befruchtung festgelegt.

Kann man das Geschlecht des Babys beeinflussen?

In manchen Familien werden vorwiegend Jungen geboren, während andere hauptsächlich mit Mädchen gesegnet sind. Wie kommt das? Gibt es Faktoren, die das Geschlecht des Babys bestimmen? Bei der Ejakulation werden zwischen 300 und 500 Millionen Spermien freigesetzt, die dann versuchen, durch die Vagina, den Gebärmutterhals und die Gebärmutter zu den Eileitern zu gelangen. Für ein mikroskopisch kleines Spermium ist dies eine ziemlich lange Reise, und viele erreichen ihr Ziel nicht. Gerade mal 100 Spermien versuchen am Ende in die Eizelle einzudringen. Nur eines davon wird erfolgreich sein und dann zusammen mit der Eizelle eine kleine Zygote bilden. Das weibliche Ei beinhaltet immer ein X-Chromosom, während die Spermien entweder mit einem X- oder mit einem Y-Chromosom ausgestattet sind. Die Wissenschaft geht momentan davon aus, dass jeder Mann die gleiche Menge an X-chromosomalen wie an Y-chromosomalen Spermien produziert. Ob nun ein Spermium mit einem X- oder einem Y-Chromosom als Sieger des Rennens hervorgeht, ist daher Zufall. Die Chancen, ob du ein Mädchen oder einen Jungen in deinem Bauch beherbergen wirst, stehen also 50:50. Und dies gilt auch für jede darauffolgende Schwangerschaft. Wann immer ein Spermium auf die Eizelle trifft, werden die Karten neu gemischt. Es bleibt also auch bei einer Folgeschwangerschaft spannend, wenn man das Geschlecht erfährt. Beeinflussen kann man das Geschlecht auf natürlichem Weg also nicht. Bei einer künstlichen Befruchtung hingegen wäre es theoretisch möglich, die männlichen von den weiblichen Spermien zu trennen und das Ei entsprechend zu befruchten. Hundertprozentige Treffsicherheit würde aber auch diese Methode nicht garantieren. Mithilfe einer Spermienselektion das Geschlecht beeinflussen zu wollen, ist jedoch im Regelfall aus gutem Grund verboten, denn es darf keine Rolle spielen, ob später ein Junge oder ein Mädchen im Ultraschall zu erkennen sein wird.

Ab wann kann man in der Schwangerschaft das Geschlecht bestimmen?

Die ersten Tage und Wochen einer Schwangerschaft sind besonders aufregend. Alles ist neu und der Körper beginnt sich langsam zu verändern. Je weiter deine Schwangerschaft voranschreitet, desto weiter rückt vielleicht auch für dich die Frage nach dem Geschlecht deines Babys in den Vordergrund.

Die Geschlechtsbestimmung per Ultraschall

Während der Schwangerschaft findet in der Regel in jedem Trimester eine große Basis-Ultraschalluntersuchung statt. Daneben gibt es die Möglichkeit der Pränataldiagnostik – einer besonderen Form der Kontrolle, bei der dein Baby auf mögliche Defekte und Störungen hin untersucht wird. In diesem Rahmen wird abermals ein Ultraschall durchgeführt. Die Ultraschall-Untersuchung dient dazu, die altersgerechte Entwicklung deines Babys zu beurteilen und die Fruchtwassermenge sowie die Arbeit der Plazenta zu kontrollieren. Ein besonders spannender Moment ist es, wenn auf dem Ultraschallmonitor das Geschlecht zu erkennen ist. Das Ultraschallgerät hat einen sogenannten Schallkopf, den der Arzt/die Ärztin auf deinem Bauch hin und her bewegt. So kann er oder sie dein Kind aus verschiedenen Richtungen betrachten. Der Schallkopf sendet Schallwellen durch das Gewebe, die im Inneren reflektiert und wieder an das Gerät zurückgeschickt werden. So entsteht ein elektronisches Bild deines Babys, auf dem ab einem bestimmten Zeitpunkt auch erkennbar sein wird, ob ein kleiner Junge oder ein Mädchen in deinem Bauch heranwächst.

Ab wann kann man das Geschlecht im Ultraschall erkennen?

Bis zur 7. Schwangerschaftswoche sehen die Geschlechtsorgane von Jungen und Mädchen im Ultraschall noch völlig gleich aus. Ab dann beginnen sie sich langsam auszudifferenzieren.

In der 12. SSW wird in den Hoden das männliche Hormon Testosteron gebildet, während die weiblichen Eierstöcke bereits Östrogen produzieren. Bei den weiblichen Embryonen wächst bis zur 13. SSW eine Art Phallus. Dieses Wachstum kommt dann zum Stillstand und es entwickelt sich daraus die Klitoris. Die äußeren Geschlechtsorgane lassen sich normalerweise erst im zweiten Trimester der Schwangerschaft im Ultraschall erkennen. Ab wann genau dir dein kleiner Liebling sein/ihr Geschlecht preisgibt, hängt ganz von seiner/ihrer Lage im Bauch ab. Zwischen der 19. und 22. SSW, steht der zweite Basis-Ultraschall an. Dabei sieht man meist auf dem Monitor auch das Geschlecht des Babys.

Ab wann darf der Frauenarzt / die Frauenärztin das Geschlecht verraten?

Das Geschlecht könnte man im Zuge der Pränataldiagnostik bereits vor dem Ende des 3. Schwangerschaftsmonats herausfinden. Etwa bei der Untersuchung der Zellen des Babys, die man aus der Plazenta oder dem Fruchtwasser gewinnt. Eine andere Methode wäre ein einfacher Bluttest. In den Blutkreislauf der Mutter gelangen durch die Plazenta kindliche Geschlechtshormone, die untersucht werden und eine Aussage darüber treffen können, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt. Obwohl für den Gynäkologen/die Gynäkologin bei dem Pränatal-Ultraschall das Geschlecht vielleicht schon erkennbar ist, wird dies vor Vollendung der 12. SSW im Regelfall nicht bekannt gegeben. Damit soll ausgeschlossen werden, dass das Wissen um das Geschlecht die Entscheidungen der Eltern während der Frühschwangerschaft beeinflussen könnte.

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Interessantes rund ums Geschlecht und die Geschlechtsbestimmung

Glaubt man der Statistik, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Jungen auf deinem Ultraschallbild erkennen wirst, leicht erhöht. In Deutschland werden nämlich etwa fünf Prozent mehr Jungen als Mädchen geboren. Andere Zahlen zeigen auch einen Anstieg der Zwillingsgeburten seit den 1980-er Jahren.

Das Geschlecht von Zwillingen

Eine Zwillingsschwangerschaft ist etwas ganz Besonderes. Die beiden Babys können entweder dasselbe oder auch ein unterschiedliches Geschlecht haben:

  • Eineiige (monozygote) Zwillinge: Bei der Empfängnis wird eine Eizelle befruchtet, die sich dann in zwei Hälften teilt. Die Babys sind genetisch identisch und sehen sich äußerlich extrem ähnlich: Sie haben das gleiche Geschlecht, die gleiche Augenfarbe, Haarfarbe und Blutgruppe.

  • Zweieiige Zwillinge (Dizygote): Die Kinder sind genetisch nicht identisch, sondern so miteinander verwandt, wie es Geschwister sind, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten geboren werden. Bei zweieiigen Zwillingen ist es möglich, dass einer davon ein Junge und der andere ein Mädchen ist.

Der Gynäkologe/die Gynäkologin kann am besten zwischen der 8. und 12. SSW herausfinden, um welchen Zwillingstyp es sich handelt. Ab dem 5. Monat wird es sehr schwierig den Unterschied im Ultraschall zu erkennen und man weiß unter Umständen bis zur Geburt nicht, ob es sich um eineiige oder zweieiige Zwillinge handelt.

Kann ein Baby beide Geschlechter haben?

In seltenen Fällen kann das Geschlecht nicht eindeutig zugeordnet werden. Konkret kann dies bedeuten:

  • Unvollständige Genitalien. In diesem Fall sind die Genitalien des Babys noch nicht vollständig entwickelt. Ihnen fehlen die eindeutigen Geschlechtsmerkmale eines Jungen oder eines Mädchens.

  • Beide Genitalien. Andere Babys mit uneindeutigen Genitalien weisen entweder Merkmale beider Geschlechter auf oder haben äußere Genitalien, die nicht mit den inneren Geschlechtsorganen übereinstimmen.

Ist das Geschlecht nicht eindeutig erkennbar, sind meist weitere Untersuchungen notwendig, um andere Erkrankungen (z. B. der Niere) auszuschließen. Vereinzelt ist eine operative Behandlung nötig. Überdies benötigen die betroffenen Familien bei der Entscheidungsfindung für oder gegen ein Geschlecht professionelle Unterstützung.

In der Geburtsurkunde wird neben dem Namen auch das Geschlecht des Kindes vermerkt. Es gibt jedoch keinen Zeitpunkt, ab wann man den Hinweis „weiblich“ oder „männlich“ eintragen muss. Vielmehr gibt es auch die Möglichkeit, „divers“ oder „ohne Angabe“ ins Geburtsregister schreiben zu lassen.

Mythen rund um die Geschlechtsbestimmung

Dass man das Geschlecht mithilfe des Ultraschalls schon zwischen der 19. und 22. SSW erfährt, war nicht immer so. Früher mussten sich werdende Eltern gedulden und die Entbindung abwarten. Daher ranken sich so einige Mythen um die Geschlechtsbestimmung. Eine Frau ist angeblich mit einem Mädchen schwanger, wenn:

  • der Babybauch seitlich und nicht spitz nach vorne wächst.

  • die Schwangere erschöpft aussieht.

  • die Mama gerne auf der linken Körperseite schläft

Vermeintlich ist ein Junge unterwegs, wenn:

  • die rechte Brust der Mutter größer ist als die linke.

  • das Herz des Babys besonders kräftig schlägt.

  • die werdende Oma bereits graue Haare hat.

  • die Schwangere Heißhunger auf Herzhaftes entwickelt.

All diese Mythen fußen natürlich weder auf Tatsachen noch lassen sie sich irgendwie belegen. Trotzdem macht das Gedankenspiel rund um das Geschlecht in der Schwangerschaft Spaß. Mit unserem kleinen Quiz kannst du dir die Zeit versüßen, bis du herausfindest, ob ein kleiner Junge oder ein kleines Mädchen eure Familie bereichern wird.

FAKTEN IM ÜBERBLICK

Das Geschlecht wird bei der Befruchtung festgelegt. Die weibliche Eizelle enthält immer ein X-Chromosom, während eine männliche Samenzelle entweder ein X- oder ein Y-Chromosom in sich tragen kann.

  • Junge: Das Spermium enthält ein Y-Chromosom und es ergibt sich eine XY-Kombination.
  • Mädchen: Das Spermium ist mit einem X-Chromosom ausgestattet und es entsteht eine XX-Kombination.

Das Wichtigste ist und bleibt die Tatsache, dass dein Baby gesund zur Welt kommt. Dennoch spricht natürlich nichts dagegen, sich auf die Ankunft eines kleinen Mädchens oder eines süßen Jungen vorzubereiten und das Geschlecht auch deinem Umfeld freudig mitzuteilen.

Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.

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