Die 30. Schwangerschaftswoche (30. SSW)
Die Entwicklung deines Babys in der 30. Schwangerschaftswoche
Der kleine Körper deines Babys bereitet sich immer intensiver auf die Welt vor. Das kann man im Ultraschall in der 30. SSW auch gut erkennen. Die Lanugo-Behaarung – der feine Flaum, der den Körper des Fötus bedeckt – beginnt sich langsam, aber sicher bereits zurückzubilden. Die Ernährung bzw. die Essgewohnheiten der Mutter kommen jetzt in der 30. SSW direkt bei dem Baby an und geben seinem Gewicht noch mal einen ordentlichen Schub. Zum Beispiel wird das Kalzium in der Milch, die du trinkst, zum Aufbau des Knochengerüsts deines Babys weiterverwertet.
Auch Eisen, das du zu dir nimmst, wird im kleinen Körper deines Kindes als Vorrat gespeichert. Von diesem wird es auch noch als Säugling bis zum Alter von sechs bis neun Monaten zehren.
Eiweisse sind ebenfalls wichtige Nährstoffe in dieser Zeit. Sie unterstützen den Aufbau gesunder Zellen im gesamten Körper.
Wenn du in der 30. Woche schwanger bist, liegt der Tag, an dem dein kleiner Liebling dich mit seinen strahlenden Zähnchen anlächelt, noch in weiter Ferne. Für diesen Zeitpunkt und auch für die spätere Zahnentwicklung werden jedoch schon jetzt weitere Grundsteine gelegt. Die Anlagen der Milchzähne entstehen im Kiefer und legen sich über die der bleibenden Zähne, die sich nun weiter unten einbetten.
Aus den Zahnanlagen entwickeln sich jetzt auch die Zahnwurzeln. Auch wenn sich das für dich nach einem fast vollständigen Gebiss anhören mag: Käme dein Baby in der 30. SSW als Frühchen zur Welt, wäre sein süsses Lächeln noch völlig zahnlos. Bei Säuglingen kämpft sich der erste Zahn durchschnittlich um den 6. Lebensmonat durch das Zahnfleisch.
Wie gross ist dein Baby in der 30. Schwangerschaftswoche circa?
In der 30. Schwangerschaftswoche beträgt das Gewicht des Kindes durchschnittlich um die 1300 Gramm, seine Grösse liegt ungefähr bei 43 cm.
Gewicht | Grösse | Vergleich |
---|---|---|
ca. 1,3 kg | ca. 43 cm | Kohlkopf |
Ggf. dritte Ultraschalluntersuchung in der 30. SSW<
Zwischen der 30. und 32. SSW wird dein Frauenarzt bzw. deine Frauenärztin gegebenenfalls noch einmal eine Ultraschalluntersuchung durchführen, bei der du dich selbst davon überzeugen kannst, wie gross dein kleiner Schatz inzwischen geworden ist. Im Wesentlichen unterscheidet sich dieser Ultraschall kaum von dem im zweiten Trimester.
Dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin wird den Kopf, den Bauch und die Oberschenkelknochen deines Babys messen sowie seine Lage in deinem Bauch und den Herzschlag kontrollieren. Ausserdem lässt sich mithilfe des Ultraschallbildes die Lage der Plazenta und die Menge des Fruchtwassers ermitteln. Letztere nimmt im dritten Trimester langsam ab.
Für werdende Eltern ist dieser Termin besonders schön, denn sie halten danach ein Bild von ihrem Kind in den Händen, auf dem schon alles gut zu erkennen ist: das Gesicht, die Gliedmassen und vielleicht auch bereits ein Gesichtsausdruck. Vielleicht ist dein Liebling während des Ultraschalls sogar wach und du kannst die Kindsbewegungen, die du sonst nur spürst, sehen. Manche Kinder strampeln wild oder nuckeln sogar am Daumen.
Ernährung
Je nachdem, wann dein Baby zur Welt kommt, fällt es ihm auch schwerer, Nahrung zu sich zu nehmen. Bei einer Frühgeburt in der 30. SSW ist es möglich, dass der Säugling mithilfe einer Magensonde mit einer Milchersatzlösung versorgt wird. Dabei wird das Verdauungssystem trainiert und langsam auf die Umstellung auf Muttermilch vorbereitet.
In der 30. SSW könnten Frühchen schon in der Lage sein, einige Tropfen Muttermilch aufzunehmen. Das Saugen wird ihnen noch schwerfallen, da sie meist noch zu schwach dafür sind.
Neben der Ernährung trägt auch die Nähe zur Mutter oder zum Vater zu einer guten Entwicklung bei. Auch wenn das Stillen in der 30. SSW noch nicht klappt, sollte ein Frühchen trotzdem viel Zeit an der Brust der Mutter verbringen.
Dein Körper in der 30. Schwangerschaftswoche
Du bist sicherlich schon ganz stolz auf deinen runden Bauch! In der 30. SSW befindest du dich bereits im 8. Monat deiner Schwangerschaft.
Vielleicht fragst du dich öfter, wie du dich nachts bequem hinlegen sollst. Eine bequeme Liegeposition für die 30. Schwangerschaftswoche ist definitiv die Seitenlage, denn so kannst du auch deinen Organen eine Ruhepause gönnen. Mit einem Stillkissen zwischen den Knien und unter dem Bauch kann diese Position sogar richtig gemütlich werden.
Das Ausdehnen der Haut kann zu Juckreiz am Bauch führen. Das ist aber völlig normal. Vermeide nach Möglichkeit, dich zu kratzen. Dadurch kann der Juckreiz nämlich noch verstärkt werden. Reibe stattdessen die Haut am Bauch sanft mit einer Feuchtigkeitscreme oder einem Öl ein.
30. Schwangerschaftswoche: Deine Symptome
Gefühlschaos. «Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.» Du bist nun in der 30. Woche schwanger und die Hormone spielen dir wahrscheinlich so manchen Streich. Und so kann dir schon einmal nach einem euphorischen Gefühlshoch die Textzeile eines melancholischen Songs oder ein rührender Moment Tränen in die Augen treiben. Diese Gefühlsschwankungen gehören zu deiner Schwangerschaft dazu und sind völlig normal.
Juckreiz. Die Haut an deinem Bauch spannt und juckt nun vermehrt. Das ist kein Grund zur Sorge, sondern gehört zum ganz normalen Dehnungsprozess dazu. Regelmässiges Eincremen könnte dagegen helfen.
Harter Bauch. Schon in der 30. SSW kann ein harter Bauch Teil deiner Schwangerschaftsbeschwerden sein. Dabei handelt es sich wahrscheinlich schon um die ersten Übungswehen, die ab der kommenden Woche vermehrt auftreten könnten.
Haut. Während der Schwangerschaft wird deine Haut besser durchblutet. Das lässt sie oft frischer und gesünder wirken. Hautunreinheiten können in dieser Zeit verschwinden. Auch lässt sich des Öfteren eine verstärkte Pigmentierung feststellen. All diese Verände-rungen bilden sich jedoch nach der Geburt durch den Hormonabfall in der Regel wieder zurück.
Wichtige Termine in der 30. SSW
Bald schon wird ein kleines Baby dein Leben auf den Kopf stellen. Die Geburt rückt in der 30. SSW in greifbare Nähe.
Anmeldung zur Geburt
Sobald du dich für eine Geburtsklinik entschieden hast, musst du dich im Vorfeld anmelden. Die Anmeldung geschieht über die Gynäkologin. Nachdem du angemeldet bist, wird mit dir ein Termin für ein Vorgespräch vereinbart. Bei diesem Treffen wird Folgendes geklärt:
Verlauf deiner Schwangerschaft: Eine Hebamme macht sich ein umfassendes Bild von deinem gesundheitlichen Zustand.
Risikoschwangerschaft: Solltest du oder dein Kind irgendwelche Beschwerden haben oder sollte es Besonderheiten (z. B. Mehrlinge) geben, werden diese besprochen.
Anlage einer Patientenakte: Die Geburtsklinik wird eine Patientenakte für dich anlegen, in der später die diensthabende Hebamme und der Arzt bzw. die Ärztin alle nötigen Informationen findet, um dich an deinem grossen Tag begleiten zu können.
Deine Wünsche: Du hast bei diesem Termin selbstverständlich auch die Gelegenheit, deine Wünsche zu äussern. Überlege dir also, was dir für die Entbindung wichtig ist und was du von der Geburtsklinik erwartest. Vielleicht erstellst du vor diesem Termin sogar einen Geburtsplan.
Wichtige Informationen: Du erhältst wichtige Informationen zum Klinikalltag, zur Aufnahme am Tag der Geburt oder zu den Möglichkeiten der Schmerzbekämpfung.
Viele Spitäler veranstalten einen Info-Abend für werdende Eltern, an dem du einen Teil des Personals kennenlernen und die Räume besichtigen kannst. Geburtshäuser haben oft eine sehr lange Vorlaufzeit, sodass es in der 30. SSW eventuell schwierig werden könnte, noch einen Platz zu bekommen. Daher solltest du dich bestenfalls vorher schon über mögliche Termine informieren.
30. Schwangerschaftswoche: Das solltest du beachten
In dieser Woche könntest du bereits mit der Suche nach einem Kinder- oder Allgemeinarzt bzw. einer Kinder- oder Allgemeinärztin für dein Baby beginnen – je früher, desto besser. Du wirst besonders im ersten Lebensjahr deines Kindes viel Kontakt mit ihm oder ihr haben. Daher ist es wichtig, dass du jemanden findest, dem du vertraust und den du auch sympathisch findest. Frage vielleicht auch deine Freundinnen und Freunde, ob sie jemanden empfehlen können, und führe, wenn möglich, mit jedem Arzt bzw. jeder Ärztin ein kurzes Gespräch.
In der 30. SSW wird dein Babybauch, und mit ihm auch der Druck nach unten auf deinen Beckenboden, grösser. Dieser wird in der Schwangerschaft stark beansprucht. Schon jetzt kannst du mit einem leichten Beckenbodentraining beginnen. Besonders wichtig wird dies in der Zeit nach der Entbindung. Frage am besten bei deiner Hebamme nach, ob sie einen Rückbildungskurs anbietet und wann du dich dafür anmelden musst. Bei solch einem Kurs wird der Beckenboden trainiert und wieder gestrafft.
30. Schwangerschaftswoche: Fragen an deinen Arzt/deine Ärztin
Zu Beginn deiner Schwangerschaft hat dein Arzt bzw. deine Ärztin dich eventuell auf Toxoplasmose getestet. Solltest du damals nicht immun dagegen gewesen sein, kann nun ein erneutes Screening durchgeführt werden. Besprich bei der nächsten Untersuchung, ob das aktuell für dich sinnvoll ist.
Solltest du in der 30. SSW schon glauben, Wehen zu spüren, oder sollte dein Bauch sich oft hart anfühlen, suche bitte deinen Arzt oder deine Ärztin auf. Er bzw. sie kann nachschauen, ob es echte Wehen waren.
Auch wenn deine Stimmungsschwankungen belastend werden, kannst du dich selbstverständlich an deinen Arzt oder deine Ärztin wenden. Dies gehört in den meisten Schwangerschaften dazu und ist völlig normal.
30. Schwangerschaftswoche: Deine Checkliste
Sorge für Ablenkung als Mittel gegen das mögliche Gefühlschaos und Grübeleien.
Achte auf eine ausgewogene Ernährung und frage deinen Arzt oder deine Ärztin, ob eventuell Nahrungsergänzungsmittel nötig sind.
Massiere deinen Bauch mit einer Lotion oder Pflegeölen ein, falls die Haut jetzt manchmal spannt.
Teste die Seitenlage als Liegeposition für einen angenehmeren Schlaf.
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30 Wochen Schwanger - Checklist
Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen, fachspezifischen und öffentli-chen Quellen. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die me-dizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultiere für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin.